In China wurde das Gesetz zur „Wahrung der Rechte und Interessen älterer Menschen“ überarbeitet. Kinder und Enkel müssen jetzt Eltern und Großeltern regelmäßig besuchen
In China sind Kinder und Enkel seit Montag gesetzlich dazu verpflichtet, ihre alten Eltern und Großeltern regelmäßig zu besuchen und sich um sie zu kümmern. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurde ein schon bestehendes Gesetz zur „Wahrung der Rechte und Interessen älterer Menschen“ überarbeitet. Ziel sei, sich auf die Alterung der chinesischen Gesellschaft einzustellen. Arbeitgeber seien dazu angehalten, Angestellten für Familienbesuche freizugeben. Auch solle durch wohnungspolitische Maßnahmen erreicht werden, dass Eltern und Kinder näher beieinander wohnen, berichtete Xinhua.
Altenpflege erst in den Anfängen
Zurzeit sind nach den Angaben rund 13,7 Prozent der chinesischen Bevölkerung über 60 Jahre alt. Diese Zahl wird sich bis 2030 verdoppeln. Wegen der seit 1979 geltenden Ein-Kind-Politik sind viele jüngere Chinesen Einzelkinder. Die staatlich organisierte Altenpflege in der kommunistisch regierten Volksrepublik steckt noch in den Anfängen. Nach Angaben des britischen Nachrichtensenders BBC können Verstöße gegen das neue Gesetz mit Geldbußen und Freiheitsstrafen geahndet werden. Im Internet machten sich schon viele Nutzer in China darüber lustig. Sie bezweifeln, dass dem Gesetz Geltung verschafft werden kann.
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